Anfang Februar durfte ich mich mit meiner Familie und einer Gruppe von Freunden auf den langen Weg nach Südafrika machen. Schon im Vorhinein der Reise wurde ich oft gefragt: "Mit Kindern nach Südafrika? Das geht?" JA, das geht ganz wunderbar! Hier lesen Sie auch warum.

Per Nachtflug ging es für uns ab Düsseldorf über Zürich nach Johannesburg. Von dort ging es per "Buschflieger" weiter an den westlichen Rand des Krüger Nationalparks, nach Hoedspruit.

Nyala-Deck, © Franziska Leonhard

Unsere erste Station war eine 5-tägige Safari im Balule Private Game Reserve, Teil des "Greater Kruger" - Tiere können hier ungehindert vom Gebiet des Krüger Nationalparks durch die verschiedenen angrenzenden Reservate wandern.

Unser Unterkunft: die zauberhafte Nyala Safari Lodge - ein gemütliches kleines Camp mit lediglich fünf Doppelzimmern in kleinen traditionellen runden Hütten mit reetgedeckten Dächern. Die Lodge hat einen herrlichen Blick auf ein trockenes Flussbett mit kleinem Wasserloch. Die Zimmer verfügen über ein großes Bett mit Moskitonetzen, einem großen Bad mit Wanne und Dusche sowie einer Außendusche und separate Toilette. Platz für zusätzliche Matratzen für Kinder oder Babybettchen findet sich, ebenso wie jede Menge Stauraum für Koffer und Kleidung. Da wir mit 6 Erwachsenen, drei 6-jährigen und einem Baby unterwegs waren, hatten wir das ganz Camp für uns alleine. Entsprechend individuell konnte auf unsere Bedürfnisse eingegangen werden:

  • Frühes Abendessen für die Kinder, separates Essen für die Eltern zu später Stunde, wenn alle Kinder gemütlich im Bett liegen - absolut kein Thema!
  • Eine improvisierte Gartensafari für die Kids mit Spuren lesen, Schmetterlingen, Feldmäusen, Skorpionen und vielen anderen kleineren Campbewohnern - ein absolutes Highlight
  • Kurze Beobachtungsfahrten am frühen Nachmittag für die Kinder - na klar doch!

Das Team rund um Camp-Chefin Nicki Giles hat uns wirklich jeden Wunsch erfüllt. Ein Luxus, den man mit aufgeweckten Kindern sehr schnell zu schätzen weiß.

Next stop: Tsitsikamma Nationalpark

Der Abschied fiel uns sichtlich schwer, aber vor uns lagen noch zwei wunderbare Wochen entlang der Garden Route und so stiegen wir also wieder in den kleinen Buschflieger, um nach Port Elizabeth zu fliegen. Nach einer Zwischenübernachtung und großartigem Frühstück mit Eiern und Speck, Müsli und Obst und sogar Frenchtoast und Pancakes im The Ocean View Guesthouse steigen wir in unsere beiden Minibusse und machten uns auf den Weg Richtung Westen.

Als Nächstes hielten wir im Tsitsikamma Nationalpark. Der Storms River Mouth und seine bekannte Hängebrücke sind immer wieder eine imposante Kulisse. Die kleine Wanderung von ca. 1 - 2 Stunden (je nachdem wie oft man stoppt, um Fotos zu machen) ist für alle, die einigermaßen gut Treppen steigen können, gut zu bewältigen. Die Kids fanden die Brücken natürlich großartig, uns großen Leuten wird da manchmal etwas mulmig, wenn es zu dolle wackelt. Der winzigkleine Strand in der Bucht erlaubte im Anschluss eine kurze Pause und den größeren Kinder noch die Möglichkeit, sich anderweitig auszutoben.

Zurzeit wird am unteren Parkplatz das Restaurant und Besucherzentrum komplett neu gebaut, sodass die Parksituation und Wegeführung etwas anders ist. Den Baulärm lässt man aber sehr schnell hinter sich und kann die Natur in vollen Zügen genießen.

Plettenberg Bay & Robberg Nationalpark

In unserer Unterkunft Misty Mountain Reserve blieben wir zwei Nächte und machten uns danach weiter auf die Reise Richtung Plettenberg Bay und dem Robberg Nationalpark. Eine kleine Landzunge westlich von Plettenberg mit spektakulärem Blick nach West und Ost. Die Wanderungen sollten unbedingt nur mit festem, geschlossenem (Achtung Ameisen!) Schuhwerk, ausreichend Wasser und Sonneschutz getätigt werden und ist in Teilen nur für geübte Wanderer zu besteigen. Die Kinder sind den kurzen Rundweg von ca. 2 km mitgelaufen. Weitere Wanderungen von 5 oder 9 km sind möglich und bieten die Möglichkeit eine Kap-Robben Kolonie zu beobachten und am scheinbar unendlich großen Sandstrand die Füße in das eiskalte Atlantik-Wasser zu halten. Im Anschluss bietet sich ein Stop zum späten Mittagessen im fast schon legendären Lookout Deck Restaurant an. Auf der Terrasse hat man einen tollen Blick über den Strand, die Speisekarte gibt für alle was her und die Kellner sind super fix.

Blick nach Camps Bay, © Franziska Leonhard

Im Anschluss verbrachten wir weitere zwei Nächte in den Oakhurst Farm Cottages in der Nähe von Wilderness - wunderbare kleine Häuschen mit 3 Schlafzimmern, Küche, Badezimmer und jede Menge Platz für alle Reiseteilnehmer sich auszubreiten. Im Farmshop gibt es alles was das Herz begehrt: guter Kaffee, Nüzliches und Souveniers und vor allem jede Menge frische und lokale Produkte. Oakhurst ist eine laufende Milch-Farm mit riesigen Weiden und Feldern. Wir hatten uns im Vorhinein mit dem Besitzer Jake zum Reiten verabredet. Die Kids wurden auf Ponys eine kleine Runde geführt und die Mamas durften für 1,5 Stunden mit Jake über die Wiesen reiten. Muskelkater inklusive.

Das Angebot auf Oakhurst ist so breit, dass wir gerne eine Nacht länger geblieben wären. Und auch das nächstgelegene Dorf Wilderness bietet so viele Aktivitäten und einen unschlagbaren Strand, dass zwei Nächte vor Ort einfach nicht genug waren.

Glamping in Hermanus

Vor uns lag nun die einzige lange Fahrt der Reise mit ca. 4-5 Stunden auf der Straße, um nach Hermanus zu kommen. Das Städtchen ist besonders für seine Wale bekannt, die jedoch zu dieser Jahreszeit in anderen Gefilden der Weltmeere unterwegs sind, so dass wir uns mit einer tollen Küstenlandschaft und großartigem Essen "begnügen" mussten. Untergekommen sind wir in den AfriCamps in Stanford, ein paar Kilometer vor Hermanus. 

Stanford Hills, © Franziska Leonhard

Die riesigen Glamping-Zelte haben alle zwei Schlafzimmer mit kuscheligen Betten, ein großen Badezimmer mit Dusche, eine vollausgestatten Küchenzeile und einen eigenen Grill auf der Terrasse. Für die Kinder war es das absolute Highlight - tagsüber im Schwimmteich plantschen, abends draußen grillen und nachts die unzähligen Sterne beobachten. Vielmehr brauchte es nicht. Und auch wir Eltern waren bestens versorgt, liegen die Zelte doch auf dem Gelände des kleinen Weinguts Standford Hills. Prost! In Hermanus konnten schon die ersten Mitbringsel ergattert werden und vor allem gab es ganz ausgezeichnetes handgemachtes Eis in der Waffel!

Bye Bye Garden Route, hello Kap-Region

Die Tage ziehen so schnell dahin, dass wir uns plötzlich schon von der Garden Route verabschieden mussten und den letzten Teil unserer Reise in der Kap-Region begannen. Im gemütlichen kleinen Weingut Knorhoek, kurz hinter Stellenbosch, fanden wir alles was wir von der Weinregion erwartet hatten. Gemütliche Zimmer, einen tollen Swimmingpool, leckeres Frühstück und unser eigenes kleines Weingut, direkt vor der Türe. Hier kann man sich auf eigene Faust ein Bild der Weinberge machen. Auf gekennzeichneten Wegen geht es auf verschiedenen Trails rauf und runter. Im Anschluss kann man sich im Restaurant niederlassen und einen kleinen Snack zu sich nehmen (und natürlich auch die eigenen Weine verkosten). Der Spielplatz und die Picknickbänke im Schatten der großen Pinien sind wie gemacht für eine Pause an warmen Sommertagen mit der Familie.

Wer sich etwas mehr für die größeren Weingute interessiert, dem möchte ich einen Besuch in Boschendal ans Herz legen. Ob im rennomierten Restaurant, im Deli oder im Farm Shop, Sie werden an den frischen Produkten und ausgezeichneten Weinen nicht vorbeigehen können. Überall finden sich ruhige Ecken, um dem geschäftigen Treiben zu entkommen. Besonders charmant ist aber ein gepacktes Picknick mit Live-Musik auf der großen Wiese. Unter alten Eichen haben Sie jede Menge schöne Schattenplätzchen zur Auswahl und wer keine Lust hat, auf einer Decke auf dem Boden zu speisen, kann sich an einen der freien Tische setzen. Die Mitarbeiter bringen Picknick-Körbe mit tollen Leckereien direkt zu Ihnen und nehmen auch Ihre Getränkebestellungen entgegen. Alles was Sie machen müssen, ist sich zurück lehnen und zu genießen. Ein Vorbestellung der Körbe ist absolut zu empfehlen!

Blick vom Tafelberg, © Franziska Leonhard

Tja, und schon scheinen 2,5 Wochen wie im Flug vergangen zu sein, denn wir machten uns auf, in unsere letzte Unterkunft in Camps Bay.

Die Villa Blue Dream sollte unser Zuhause für die letzten Nächte in und um Kapstadt herum sein. Da Kapstadt einfach so vielfältig ist, war zu erwarten, dass sich unsere Wege hier etwas öfter trennen würden und so konnten alle Reisenden von der Flexibilität unserer zwei Wagen und der Villa als Basis und Rückzugsort vollen Gebrauch machen. Die Kinder sind selbstverständlich kaum aus dem Pool zu kriegen gewesen und dem ein oder anderen haben ein paar Tage Ruhe mit einem guten Buch auf der Terrasse sichtlich gut getan. Für unsere Südafrika-Erstlinge standen der Tafelberg und die Waterfront natürlich auf dem Programm, obwohl uns das Wetter und der Wind bei ersterem fast einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Aber die Mother City hatte ein Einsehen mit uns und so konnten wir besonders die letzten beiden Tage in vollen Zügen genießen.

Eines meiner absoluten Highlights war am Ende noch eine Wanderung auf den Lions Head zum Sonnenaufgang. In aller Herrgotts-Frühe und Dunkelheit holte uns unser Guide Matthew ab. Mit ihm stiegen wir eine gute Stunde den Lions Head hinauf, um dort oben der Sonne und der Stadt beim aufstehen zuzusehen. Und mir bleibt nur ein Wort um das Erlebnis zu beschreiben: Spektakulär!

Die Strecke erfordert einiges an Fitness und ist nicht für Kinder geeignet. Schon kurz nach Sonnenaufgang wird es auch sehr voll am Berg. Wer also in Ruhe den Blick genießen will, dem sei gesagt: das frühe Aufstehen lohnt sich.

Fazit: Mit Kindern Südafrika bereisen

Nach Hause mussten wir doch irgendwann. Aber wie das so ist - im Kopf plant man schon die nächste Reise während man noch in den Erinnerungen der letzten Wochen schwelgt.

Eine Reise durch Südafrika mit kleineren Kindern scheint im ersten Moment ein schwieriges Unterfangen zu sein und ist ggf. auch mit vielen Vorurteilen behaftet. Meine Erfahrungen vor und auch nach der Pandemie haben aber gezeigt: Es geht nicht nur, es ist total einfach und unkompliziert.

Damit diese einmalige Reise ein voller Erfolg für alle Teilnehmer wird, gibt es einiges bei der Planung zu beachten.

Sprechen Sie mich gerne an - Ihre Familienreise nach Südafrika muss keine Reise für "irgendwann mal, wenn die Kinder älter sind" sein!

Herzliche Grüße,

Ihre Franziska Leonhard

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Franziska Leonhard

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