Anfang Dezember ging für mich ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Schwedisch Lappland mit Huskyschlitten und Snowmobil fahren, Eisangeln und die Chance das Nordlicht zu sehen. Bisher kannte ich all diese Dinge nur von Bildern und aus Berichten und endlich durfte ich alles einmal live erleben. Dann erhielt ich die Information über die aktuellen Temperaturen. MINUS 28 Grad.
Als Frau mit einem leichten Hang zu kalten Füßen, ging ich im Geiste sofort die vorhandenen Strumpfvarianten durch. Hoffentlich konnten die Skisocken mir ausreichend wärmende Dienste leisten. Nach knapp 3 Stunden Flugzeit ab Stuttgart landeten wir in Arvidsjaur . Ein kleiner schnuggliger Flughafen, wo man noch zu Fuß übers Rollfeld läuft und sich die Ankünfte und Abflüge am Tag auf 4-5 Maschinen beschränken. Dann ging es zum Hotel Laponia und gegen zwei Uhr am Nachmittag ging auch schon die Sonne unter. In den Wintermonaten sind die Tage mit ca. 3 Stunden Tageslicht ausgesprochen kurz, was sich aber bis zum Sommer ins Gegenteil wandelt. Zu meiner großen Freude erhielten wir eine komplette winterliche Kleidung mit einem „schicken“ Thermoanzug, festen Winterstiefeln und dicken Handschuhen. Kurze Zeit danach saß ich auf einem Snowmobil und bekam einen ersten Eindruck von der wunderschönen winterlichen Landschaft und was minus 20Grad für Füße und Finger bedeuten. Unfassbare Kälte. Eines war mir klar, für den nächsten Tag musste ich meine wärmende Bekleidung an Händen und Füßen überdenken, wenn ich mit diesen Gliedmaßen auch wieder heim fliegen wollte. Als die Sonne am Folgetag gegen halb elf aufging, waren wir mit dem Auto auf leeren Straßen unterwegs zu einer Huskyfarm. Von einem jungen Paar, die sich der Ausbildung und der Pflege dieser Tiere verschrieben haben, erhielten wir viele Informationen und die Einweisungen zur unserer Huskyschlittentour. Wir durften selbst die Schlitten lenken. Ich war wirklich erstaunt, mit welcher Leichtigkeit 4 Huskys einen Schlitten mit 2 Personen durch den Schnee gleiten ließen. Bei Minus 28 Grad war es allerdings nicht leicht, die Füße und Finger warm zu halten und die Fahrt im Schlitten genießen zu können. Ich war beeindruckt von Jedem, der es wagte, für ein Foto die wärmenden Handschuhe zu verlassen. 2 paar Handschuhe und 2 paar Socken und meine Finger und Füße taten sich immer noch sehr schwer, meinen Wunsch nach warmen Gliedmaßen zu erfüllen. Aber die Schlittenfahrt wird mir trotzdem in sehr positiver Erinnerung bleiben. Es ist ein sagenhaftes Erlebnis und eine tolle Kombination aus Natur und Tier. Das Wochenende in Lappland endete am Folgetag mit Eisangeln und dem Erfolg, ohne kalte Füße den Tag im freien verbracht zu haben. Wir angelten unser Mittagessen mehr oder weniger erfolgreich und schauten zu, wie der Kaffee in der Holztasse innerhalb von Minuten einfror. Bei einem gemeinsamen Abendessen und dem Genuß von landestypischen Rentierfleisch ging unsere Kurzreise zu Ende. Leider haben wir kein Nordlicht gesehen, aber meine Vorstellung von Lappland wurde absolut erfüllt. Und wer wissen möchte, wie ich es geschafft habe die Füße warm zu halten...der meldet sich beim Reisebüro Reeg in Stuttgart.