So wird Weihnachten und die Weihnachtszeit weltweit gefeiert

Weihnachtsbräuche weltweit

Weihnachten ist eine der emotionalsten Jahreszeiten überhaupt: funkelnde Lichter, geschmückte Tannenbäume, Leckereien auf den Weihnachtsmärkten, Glockengeläut. Doch wie wird das Fest der Liebe tatsächlich gefeiert und was sind die Unterschiede zu Deutschland? Lesen Sie hier was die kulinarischen Highlights und Besonderheiten zur Weihnachtszeit in verschiedenen Ländern sind und lassen Sie sich für Ihren nächsten Städtetrip zur Vorweihnachtszeit oder zum Christmas-Shopping inspirieren! Die Experten der Lufthansa City Center Reisebüros beraten Sie gerne bei Fragen. Wir wünschen Ihnen eine schöne Weihnachtszeit! 

Ungarn: Salonzucker, Christkind und Bejgli

Eine langanhaltende Tradition in Ungarn ist es, den Tannenbaum mit Salonzucker zu schmücken. Die Bonbons werden wie eine Girlande in den Baum gehängt und begeistern Groß und Klein. Was in der Weihnachtszeit in Ungarn auf keinen Fall fehlen darf, sind süße Teigrollen mit einer Nuss- oder Mohnfüllung dort auch „Bejgli“ genannt. An Heiligabend kommt in Ungarn Fisch auf die Teller. Der erste Gang ist meist eine Fischsuppe aus den Sorten Barsch, Wels und Karpfen. Der zweite Gang besteht üblicherweise ebenfalls aus Fisch. Die Geschenke bringt in Ungarn das Christkind (Jézuska) am 24. Dezember.

Philippinen: Das längste Weihnachtsfest der Welt

Die Philippinen feiern Weihnachten länger als jedes andere Land. Die Festlichkeiten beginnen bereits im September und ziehen sich bis Januar hin. Die „Misa de Gallo“, eine neuntägige Serie von Morgengottesdiensten, ist ein zentraler Bestandteil der Feierlichkeiten, ebenso wie das gemeinsame Familienessen an Heiligabend. Das übrigens erst nach der Weihnachtsmesse gegen 24 Uhr stattfindet. Der Heiligabend wird auch Noche Buena genannt und die Weihnachtszeit endet mit dem Fest der Heiligen drei Könige am 6. Januar. Auf den Philippinen sind Sie daher richtig, wenn Weihnachten für Sie gar nicht lange genug dauern kann. 

Südafrika: Weihnachten am Strand mit Barbecue und Picknicks

Wenn Sie Weihnachten mal am Strand mit warmen Temperaturen und einer Erfrischung im Meer feiern wollen, sind Sie in Südafrika genau richtig. Da Weihnachten in Südafrika im Sommer stattfindet, wird es oft im Freien mit Grillfesten und Picknicks gefeiert. Weihnachtsbäume und festliche Dekorationen sind dennoch weit verbreitet. Familien versammeln sich, um die traditionellen Weihnachtslieder zu singen und gemeinsam Zeit zu verbringen. Anders als in Deutschland wird in Südafrika erst ab dem 25. Dezember Weihnachten gefeiert. 

Polen: 12 Gerichte, Oblaten und ein leeres Gedeck

Wie in vielen anderen Ländern auch, beginnt die Feierlichkeit mit der Weihnachtsmesse, welche mit der gesamten Familie besucht wird. Danach geht es nach Hause zum Weihnachtsessen mit den berühmten 12 Gerichten. Traditionell findet man hier immer ein leeres Gedeck am sonst reichlich gedeckten Tisch. Diese Tradition besagt, dass man immer einen freien Platz am Tisch hat, sei es für einen spontanen Gast oder um die Seele der Verstorbenen zu empfangen. Ebenfalls Tradition sind Oblaten — in Polen gehören sie zu jedem Weihnachtsessen. Man teilt sie mit der gesamten Familie und beglückwünscht sich gegenseitig. Dies ist ein Symbol von Liebe, Versöhnung und Freundschaft. Geschenke gibt es an Heiligabend sobald der erste Stern am Himmel zu sehen ist.

Wir wissen, wohin Sie über Weihnachten am besten reisen können und beraten Sie gerne

Japan: Zweisamkeit und KFC als Festessen

In Japan wird Weihnachten weniger aus religiösen Gründen und im Gegensatz zu Deutschland eher zu zweit als mit der ganzen Familie gefeiert. Interessanterweise ist es Tradition, an Heiligabend bei KFC zu essen, was durch eine erfolgreiche Marketingkampagne in den 1970er Jahren populär wurde. Weihnachtsdekorationen und -lichter sind ebenfalls weit verbreitet, obwohl der 25. Dezember kein offizieller Feiertag ist. Bei einem Urlaub in Japan zur Weihnachtszeit sollten Sie auf jeden Fall den japanischen Weihnachtskuchen „kurisumasu keki“ probieren, der überall verkauft wird. 

Mexiko: "Las Posadas" und das Weihnachtsfest

Da Mexiko eines der katholischsten Länder der Welt ist, hat Weihnachten hier eine ganz besondere Bedeutung. Von den lebhaften Posadas-Feiern bis zu den festlichen Prozessionen zu Ehren der Heiligen Drei Könige - Mexiko bietet eine faszinierende Mischung aus christlichen Bräuchen und präkolumbischen Einflüssen.

„Las Posadas“ ist ein mehrtägiges Fest, das die Herbergssuche von Maria und Josef nachstellt und vom 16. bis zum 24. Dezember gefeiert wird. Familien gehen von Haus zu Haus, singen Lieder und nehmen an Prozessionen teil. Am Heiligabend findet in Mexiko ein großes Fest mit traditionellen Speisen statt, bei dem die Piñata für die Kinder eine zentrale Rolle spielt.

Amerika: Lichterketten, Santa Claus und die Vielfalt der Kulturen

Die USA sind bekannt für ihre bunte und festliche Weihnachtsdekoration. Lichterketten schmücken Häuser und öffentliche Plätze und der Weihnachtsmann (Santa Claus) ist die zentrale Figur der Geschenketradition. An Christmas Eve (24.12) sitzt die Familie bei einem Weihnachtsessen beisammen, während am 25.12 bereits morgens die Geschenke ausgepackt werden dürfen. Zu den beliebtesten Bräuchen gehört außerdem die berühmte Socke am Kamin und ein Glas Milch mit Keksen für Santa Claus. 

Da die USA eine kulturell vielfältige Nation sind, variieren die Bräuche jedoch stark je nach ethnischer Herkunft der Familien. Von mexikanischen „Las Posadas“ bis hin zu jüdischen Chanukka-Feiern gibt es eine breite Vielfalt an weiteren Traditionen.

Petersdom während Weihnachten

Italien: religiöse Traditionen und die Ewige Stadt

In Italien ist Weihnachten stark mit religiösen Traditionen verknüpft. Die Mitternachtsmesse am Heiligabend ist ein wichtiger Moment für viele Familien und die Krippe (Presepe) spielt eine zentrale Rolle in den Feierlichkeiten. Am 25. Dezember erteilt der Papst auf dem Petersplatz in Rom den Gläubigen seinen Segen "Urbi et Orbi". Bei einem Besuch zur Weihnachtszeit in Rom sollten Sie auch den majestätischen Petersdom und die Vatikanstadt besuchen. Am 6. Januar, dem Tag der Heiligen Drei Könige, bringt die Hexe Befana den Kindern noch mal Geschenke.

Schweden: Luciafest, Donald Duck und der St.-Knut-Tag

In Schweden wird am 13. Dezember das Luciafest gefeiert. Es ist ein Fest des Lichts inmitten der dunklen Wintertage und ehrt die Heilige Lucia. Mädchen in weißen Gewändern mit Kerzenkronen auf dem Kopf führen feierliche Prozessionen an, während traditionelle Lieder gesungen werden. Eine lustige Tradition findet am 24. Dezember um 15 Uhr statt: Dann versammeln sich die Familien vor dem Fernseher und schauen sich eine Donald-Duck-Sendung an – vorher findet weder das Festessen vom "Julbord" noch die Bescherung statt. Zu Essen gibt es unter anderem Bratwurst, Köttbullar, eingelegter Hering und den traditionellen Julkuchen. Dazu werden Glögg und Julmust getrunken, eine schwedische Limonade. In Schweden helfen dem Weihnachtsmann Jultomte die guten Hauswichtel Tomte, Tomtebisse und Nisse beim Beschenken von  Groß und Klein. Die Weihnachtszeit endet offiziell am 13. Januar, dem St.-Knut-Tag. An diesem Tag fliegt der Weihnachtsbaum tatsächlich aus dem Fenster.

Portugal: schwimmender Weihnachtsbaum, Stockfisch und Geschenke

Ein festlich geschmückter Weihnachtsbaum und eine Weihnachtskrippe im Wohnzimmer findet man bei den Portugiesen in fast jedem Haus. Auch Weihnachtsbeleuchtungen sind in Portugal sehr beliebt. Im Fischerdorf São Martinho do Porto, an der Westküste Portugals, gibt es den größten schwimmenden Weihnachtsbaum Europas und in Águeda in Zentralportugal, wird ein 21 Meter hoher beleuchteter Weihnachtsmann aufgestellt. Als typisches Weihnachtsessen gibt es in der Regel Stockfisch mit Kohl und Kartoffeln und als Nachtisch viel Süßes, darunter eine riesige Kuchenauswahl. Geschenke bringt in Portugal der Weihnachtsmann (Pai Natal). Diese dürfen am Heiligabend (Véspera de Nata) traditionell erst gegen Mitternacht geöffnet werden.