Schwanzflug

Ein Schwanzflug ist ein preissenkender, an den eigentlichen Flug hinten angehängter Umsteigeflug. Kurios: Reisende buchen den Schwanzflug zwar mit, wollen ihn allerdings gar nicht antreten. Denn er dient nur ihrem einzigen Ziel: der Preisreduzierung ihrer Flugreise. Denn die Buchung vom Schwanzflug reduziert den zu zahlenden Treibstoff-Zuschlag oft deutlich.

Insbesondere lange Flugstrecken wie Interkontinentalflüge geben Anreize, einen Schwanzflug als Umsteigeflug hinzu zu buchen. Denn den Treibstoffzuschlag, also den Aufpreis für die Kerosinkosten, berechnet eine Airline nicht für den gebuchten Langstreckenflug, sondern für den ebenfalls mitgebuchten kürzeren Flug direkt im Anschluss. Ein sehr kurzer Schwanzflug nach einem Langstreckenflug hat somit den größten Spareffekt auf das Flugticket.

Ein Schwanzflug können z.B. Linienflüge wie Atlanta – Dallas sein, die an den eigentlichen USA Flug wie z.B. München – Atlanta angehängt werden, um bei der Buchung die spürbare Vergünstigung des Treibstoffzuschlags zu erreichen. Das Umsteigen ins zweite Flugzeug in Atlanta lässt der Passagier dann wie geplant aus und bleibt vor Ort.

Die Umsteigezeit auf den Schwanzflug kann grundsätzlich beliebig lang sein – egal ob 90 Minuten, 3 Tage oder 1 Woche nach dem ersten Flug. Zu beachten ist: Bucht man auch den Rückflug bei der gleichen Airline, sollte der Hinflug natürlich offiziell vor dem Rückflug abgeschlossen sein.

Dies hängt von der Route ab und bis zu welchem Flughafen die Koffer durchgebucht sind. Bei USA Flügen erfolgt die Gepäckausgabe gemäß der Einreisebestimmungen schon an dem ersten angeflogenen Flughafen – egal ob Fluggäste noch weiterfliegen wollen oder nicht. Anders verhält es sich bei Ankünften in Europa. Hier werden im Normalfall die Koffer von der Fluggesellschaft durchgebucht bis zum gebuchten Endziel der Reise. Bucher eines Schwanzflugs möchten dies partout nicht, sondern ihr Gepäck schon nach dem ersten Flug erhalten. Daher müssen sie beim Abflugschalter ausdrücklich auf diesem Wunsch beharren. Kritische Nachfragen erspart man sich, wenn der Schwanzflug z.B. erst nach 24 Stunden Aufenthalt oder Tage danach abheben wird.

Es ist ein bislang in der Regel wohl legaler Trick für Sparfüchse, die unbedingt einige Euro einsparen wollen. Passagiere, die einen Schwanzflug ausfindig machen und buchen ohne ihn zu nutzen, brauchen einige Kenntnisse und Erfahrung in diesem Bereich. Man bewegt sich ein wenig in der Grauzone, denn Fluggesellschaften kennen den Trick natürlich und versuchen diese besonders preisgünstigen Angebote im Buchungssystem zu umgehen oder ihnen auszuweichen.

Wenn man den Schwanzflug als letztgebuchten Flug nicht wahrnimmt, hatte dies bislang meistens keine negativen Konsequenzen. Ein absichtliches Nichterscheinen könnte von Airlines im Rahmen ihrer AGB theoretisch mit einer nachträglichen Gebühr geahndet werden. Hierzu sollte man sich vorher unbedingt schlau machen.