Worte wie Codeshare-Flug und „operated by“, vermeintlich kryptische Abkürzungen wie AT 811: Dieses Fachchinesisch der Luftverkehrsbranche ist natürlich nicht jedem Passagier geläufig. Dabei sollten Reisende zumindest die Bedeutung der wichtigsten Begriffe kennen. Schließlich betrifft die Thematik relativ viele Flüge und Flugtickets, die viele Internet-Nutzer selbst gern online buchen. Auf dieser Seite erfahren Sie mehr über die Fakten zum Thema Codeshare-Flug.
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Ein Codeshare-Flug bezeichnet Flüge mit einer geteilten Flugnummer. Auf Englisch bedeutet Code in diesem Zusammenhang Flugnummer und Share heißt Teilen. Zwei oder mehr Fluggesellschaften benennen dabei für exakt den gleichen Flug eine völlig andere Flugnummer (z.B. Lufthansa LH 123 und TK 678 vom Kooperationspartner Turkish Airlines).
Nur eine der Airlines führt den Flug tatsächlich durch, die anderen nutzen Codeshare-Flüge lediglich zum Ticketverkauf, aufgrund eines vorab geschlossenen Abkommens. Fast immer geht es dabei um einen Linienflug und um Flüge von Partner-Airlines, die in einer Luftfahrtallianz miteinander verbunden sind.
So gehören etwa zum etablierten Verbund Star Alliance rund 30 Mitglieder: darunter hochwertige Fluggesellschaften wie Lufthansa, Austrian Airlines, Swiss, Thai Airways International, TAP Portugal, Air Canada und Air China. Dank Codeshare können diese ihren Kunden ein umspannendes weltweites Streckennetz mit zahlreichen Umsteigeverbindungen anbieten, ohne überallhin selbst zu fliegen. Es existieren allerdings ebenso Codeshare-Abkommen zwischen Fluggesellschaften ohne Netzwerkverbindung.
Es ist heutzutage eine gängige Praxis in der Luftverkehrsbranche: Passagiere buchen einen Flug bei einer Fluggesellschaft, fliegen aber mit einer anderen, die im Fachjargon Operating Carrier genannt wird. Damit dies beim Codeshare-Flug erkennbar ist, steht vor der Buchung und auf dem ausgestellten Flugschein der Hinweis: „durchgeführt von...“ (operated by...). Die nicht fliegende, lediglich das Ticket anbietende Airline wird Marketing Carrier genannt.
In Flugplänen und auf der Anzeigetafel am Flughafen stehen in der Regel abwechselnd sämtliche offiziellen Flugnummern der kooperierenden Airlines, bei denen Reisende den Flug buchen konnten. Den Check-in am Flughafenschalter erledigt man im Normalfall bei der Fluggesellschaft, die den Flug durchführt. Das Gleiche gilt meist für den Online-Check-in.
Das sehr beliebte Sammeln von Flugmeilen funktioniert beim Codeshare-Flug stets nach einem von zwei konträren Prinzipien: Entscheidend für die Meilengutschrift der Tickets ist – je nach Luftfahrtallianz – die Buchungsklasse vom Marketing Carrier oder eben jene vom Operating Carrier. In der Star Alliance gilt der Operating Carrier, also die Fluggesellschaft, mit deren Flugzeug Passagiere tatsächlich fliegen. Exakt andersherum handhabt es der Verbund oneworld (u.a. Iberia, Qantas, American Airlines, British Airways, Qatar Airways): Hier richtet sich die Gutschrift der Meilen nach dem Marketing-Carrier: also jener Airline, bei der Passagiere ihren Flug buchen.