Monroe Island: Auf Zodiaks die Pinguine beobachten

Monroe Island, Zodiak Exkursion. Bild: Lena Schulze-Freyberg, ATPI Hamburg

Am 02.12.2015 war es endlich soweit, meine Expeditionsreise in das ewige Eis mit der MS Hanseatic begann in Hamburg. Das ist zwar schon ein bisschen her, aber meine Eindrücke von dort werde ich nie vergessen. Gerne berichte ich hier ausführlich von meinen Erfahrungen. Damals war meine größte Herausforderung: Was packe ich in meinen Koffer? Nachdem das Kofferproblem (30 KG pro Person) gelöst war und ich alles untergebracht hatte, machten wir uns auf den Weg von Hamburg nach Frankfurt. Direkt am Gate in Frankfurt wurden wir von einer Hapag Lloyd-Mitarbeiterin empfangen, die uns über den Ablauf nach der Ankunft in Buenos Aires informierte.

Nach der Ankunft in Buenos Aires fuhren wir in die Stadt und erfuhren bereits auf dem Weg ins Hotel viel über Argentinien, Buenos Aires und die aktuelle politische Lage. Im Hotel Four Seasons wartete ein nettes, kleines Frühstück zur Stärkung auf uns und wir nutzen die Freizeit, um uns nach dem Flug ein wenig frisch zu machen. Wir freuten uns sehr auf die Stadtrundfahrt am Nachmittag, um die Stadt ein wenig kennen zu lernen. In vielen kleinen Bars begegneten wir direkt dem Tango und konnten die Stimmung der Stadt aufnehmen. Wir besuchten unter anderem den Friedhof der Stadt, der sehr beeindruckend ist. Am Grab von Evita machten wir einen kurzen Fotostopp und genossen am Abend ein vorzügliches argentinisches Steak.

Mein Abenteuer Expeditionskreuzfahrt beginnt

Am nächsten Morgen starteten wir recht früh zum nationalen Flughafen der Stadt, um mit dem Charterflug von Buenos Aires nach Ushuaia zu fliegen, wo unsere Kreuzfahrt begann. Der Anflug in Ushuaia ist beeindruckend, da das Panorama um den Flughafen mit der sehr spät auftauchenden Landebahn ein kleines Abenteuer ist. Leider hatten wir auf diesem Flug Verspätung, weshalb unser Programm in Ushuaia etwas kürzer ausfiel. Ein witziger, deutschsprachiger Guide empfing uns und erzählte viel von den Veränderungen, welche die Stadt in den letzten Jahren erlebt hat. Wir fuhren ein wenig in die Berge und genossen ein leckeres Mittagessen mit Blick auf den Beagelkanal. Im Anschluss fuhren wir einen kleinen Teil der Panamericana zum Nationalpark Tierra del Fuego. Ein beeindruckendes Panorama erwartete uns hier bei strahlendem Sonnenschein.

Im Anschluss machten wir uns auf den Weg zum Hafen von Ushuaia wo die MS Hanseatic auf uns wartete. Bereits bei der Einschiffung wurden wir vom Hoteldirektor, der Hostess, sowie dem Food & Beverage Manager empfangen und freundlich begrüßt. Auf dem Schiff angekommen, erkundeten wir als erstes unsere Kabine. Wir waren sehr von der Größe sowie der Ausstattung beeindruckt und fühlten uns direkt wohl. Unser Zuhause für die nächsten 2 Wochen wurde bezogen.

Um 18 Uhr war es endlich soweit, der Lotse war an Bord und wir konnten unsere Fahrt in das ewige Eis beginnen. Der strahlende Sonnenschein und die spiegelglatte See versprachen eine ruhige Überfahrt zu den Falklandinseln.

An Bord dazulernen & vor Ort entdecken

Am nächsten Morgen merkten wir zum Glück nur einen leichten Seegang, der uns jedoch nicht abhalten konnte direkt das Schiff zu erkunden. Im Bordprogramm erfuhren wir von den ersten Vorträgen über die Falklandinseln und die Kriege, welche die Inseln bereits erleben mussten. Ebenfalls wollten wir natürlich die Brücke erkunden und freuten uns über die Nachricht, dass diese auf der ganzen Reise für uns geöffnet sein wird. Wir nutzten es im Verlauf der Reise oft, um die Offiziere zu besuchen und einen kleinen Plausch über das Wetter und die gesichteten Wale zu halten.

Strand & Küste auf den Falkland Islands

Strand & Küste auf den Falkland Islands. Bild: Lena Schulze-Freyberg, ATPI Hamburg

 

Auf den Falkland-Inseln angekommen, waren wir sehr von der Landschaft überrascht. Wir hatten das Gefühl in Groß Britannien angekommen zu sein. Der Britische Charme der kleinen Stadt lässt die Herzen alle Englandliebhaber höher schlagen. Viele Gäste nutzen den Stopp, um sich ausgiebig mit Pinguin Souvenirs aller Art auszustatten. Im Anschluss machten wir uns zu Fuß auf den Weg zu der ersten Pinguin Kolonie (ca. 7 km) unserer Reise. Die Landschaft beeindruckte uns zu tiefst, denn wir hatten nicht erwartet, Strände wie in der Karibik zu sehen. Angekommen an der Kolonie der Magellanpinguine wussten wir, dass wir noch viel Spaß bei der Beobachtung dieser kleinen niedlichen Tiere auf der Reise haben werden.

Am Nachmittag erfuhren wir durch den Kapitän, dass wir leider nicht die zweite Anlandung auf den Falkland-Inseln machen können. Ein Orkan näherte sich uns und der Kapitän beschloss das Hoch zu nutzen um ruhig nach Südgeorgien zu gelangen. So lernten wir direkt, warum es bei einer Antarktisreise keinen genauen Fahrplan gibt. Das Wetter bestimmt den Reiseverlauf, bringt immer wieder spontan eine Änderung mit sich.

Südgeorgien erreichten wir sehr früh morgens und waren bei dem ersten Anblick der Inseln zu tiefst beeindruckt! Die Insel ist sehr gebirgig und die Gletscher münden in das Meer, was vom Schiff wunderbar zu betrachten ist. Eine solche mystische Landschaft habe ich noch in keinem Land der Welt gesehen. Unsere erste Anlandung war in der Possession Bay, es war soweit, wir durften das erste Mal unsere Parker-Jacken - welche wir am ersten Seetag von den Lektoren an Bord erhalten haben, sowie die wunderbaren Gummistiefel anziehen - und mit den Zodiacs an Land fahren. Die Spannung und Freude stieg ins unermessliche. An Land angekommen entdecken wir Sie direkt, die ersten Königspinguine. Wir sind fest davon überzeugt, dass Sie sich nur für uns direkt an der Anlandungsstelle positioniert haben und sehnlichst auf uns gewartet haben! In einem kleinen Spaziergang machten wir uns auf den Weg zu der großen Kolonie, wo die ersten Kaffeewärmer auf uns warteten. Kaffeewärmer werden die kleinen Königspinguine genannt, die noch braune Federn haben und sich erst nach dem 10.-12. Lebensmonat mausern. In den nächsten Tagen erkundeten wir die unterschiedlichen Buchten von Südgeorgien und erfuhren durch die Vorträge an Bord viel über den Entdecker Sir Ernest Shackleton und seine Reisen. Ebenfalls die verlassenen Walfangstationen prägen die Landschaft von Südgeorgien. Leider ist es daher bis heute so, dass nur wenige Wale vor Südgeorgien zu finden sind. Die Wale erinnern sich bis heute an die schlimmen Taten von damals. Zum Glück hatten wir jedoch im weiteren Verlauf der Reise in der Antarktis sehr viel Glück und konnten viele Finnwale, Orcas und sogar Buckelwale nah am Schiff sehen.

Fortuna Bay: Pinguin-Paar mit Baby Pinguin

Fortuna Bay, Pinguin-Paar mit Baby Pinguin. Bild: Lena Schulze-Freyberg, ATPI Hamburg

 

In dem Hauptort Südgeorgiens wartete ein besonderes Erlebnis auf uns, denn hier ist das Grab von Sir Ernest Shackleton. Das ganze Schiff wurde am Nachmittag zu dem Friedhof gefahren. Wir wurden dort von dem Expeditionsleiter Dr. Arne Kertelhein, dem Hoteldirektor Matthias Meyer sowie dem Kapitän Carsten Gehrke empfangen. Nach einer Ansprache des Kapitäns machten wir einen kleinen Spaziergang durch den Ort und kamen zu der Walfänger Kirche. Hier empfing uns bereits unsere Besatzung mit einem wärmenden Kakao und einer tollen Stimmung bei dem einsetzenden Schnee. Der Pianist von Bord spielte auf der Orgel der Kirche. Ein wirklich sehr bewegender und beeindruckender Moment, der mir mein Leben lang in Erinnerung bleiben wird.

 

Endlich erreichen wir die Antarktis

Nach diesen tollen Eindrücken machten wir uns nun auf den Weg in die Antarktis. In den Vorträgen an Bord lernten wir viel über die Geschichte der Antarktis, die Entdecker, die Tierwelt sowie über Meeresströmungen und viele weitere spannende Dinge. Bereits an den Seetagen erfreuten wir uns über viele Finnwale, die uns nah am Schiff begleiteten. Ebenfalls die ersten Eisberge, die unseren Weg säumten beeindruckten uns auf der weiteren Reise. In der Antarktis angekommen übertraf die Natur komplett unsere Vorstellungen. Die Eislandschaft, die unfassbar großen Tafeleisberge, die vielen Pinguine sowie das Licht und die Luft. Das tiefe Glück und diese einmalige Natur beeindruckten uns zu tiefst. Es ist in Worten leider nicht zu beschreiben, da man es wirklich gesehen haben muss. Uns wurde klar, auf welchem beeindruckenden Planeten wir leben.In der Weddellsee erlebten wir ein weiteres Highlight der Reise. Am Morgen wurden wir früh mit der Kabinendurchsage vom Kapitän geweckt. Das Wetter war super und wir durften direkt vorne in den Bug des Schiffes. Dort hatten wir noch einmal einen ganz anderen Blick auf die nächsten Eisgürtel, durch welche wir uns langsam den Weg bahnten. Auf einmal entdeckten wir direkt voraus, die Eisgrenze. Der Kapitän steuerte langsam die MS Hanseatic hinein. Und dann war es soweit, das halbe Schiff war in der Eisgrenze. Die Zodiacs wurden runter gelassen und wir wurden auf das Eis gebracht. Der Moment war einmalig und alle Reisenden lagen sich in den Armen vor Begeisterung. Die Crew empfing uns mit Champagner und wir genossen den Moment des puren Glückes. Um den Augenblick noch perfekter zu machen kamen aus dem nichts noch zwei Adelie Pinguine, die anscheinend auf Ihrer Scholle nach dem Rechten schauen wollten. Der Moment war unbeschreiblich toll und wieder einmal ein Moment, den ich in meinem Leben nicht mehr vergessen werde. Zu der einen Seite das ewige Eis und zu der anderen Seite die Spiegel glatte See, in welcher sich jede Wolke spiegelte.

In diesen Momenten des puren Glückes haben wir oft darüber gesprochen, ob der Tourismus in so einer Region überhaupt gut ist und man diesen unterstützen sollte. Ich bin auf dieser Reise zu der tiefen Überzeugung gekommen, dass es kein Land/Kontinent der Welt geschafft hat, den Tourismus so vorbildlich zu betreiben wie die Antarktis. Die Tiere fühlen sich in Ihren Gebieten nicht von den kleinen Gruppen gestört, da z.B. die Pinguine an Land keine natürlichen Feinde haben. Hierdurch ist es toll und beeindruckend zu sehen wie neugierig die Tiere sind.

Cierva Cove: Eisblock im Meer, Antarktis

Cierva Cove, Eisblock im Meer. Bild: Lena Schulze-Freyberg, ATPI Hamburg

 

Ebenfalls ist mir auf dieser Reise bewusst geworden, dass man diese Region nicht mit großen Schiffen erkunden sollte. Durch das Schutzabkommen der Antarktis ist es nicht gestattet, das pro Anlandung mehr als 100 Personen das Antarktische Festland betreten. Bei Hapag Lloyd Cruises wird es toll aufgeteilt, da die erste Gruppe an Land gebracht wird und der andere Teil der Gäste in den Zodiacs die Eiswelten erkunden, hierdurch entstehen daher keine Wartezeiten. Des Weiteren möchte ich die tollen spannenden Vorträge an Bord hervorheben. Ich habe während der gesamten Reise so viel über die Region, die Natur und die Tierwelt gelernt, dass ich noch heute zu tiefst beeindruckt bin und mir mehr Umweltbewusstsein mit nach Hause genommen habe. Ebenfalls ist in dieser Region die höchste Eisklasse meiner Meinung nach unabdingbar.

Die Besatzung an Bord möchte ich an dieser Stelle ebenfalls unbedingt noch einmal erwähnen. Ich habe schon oft guten Service erlebt, aber Hapag Lloyd hat diesbezüglich neue Maßstäbe gesetzt. Die Besatzung las uns sämtliche Wünsche vom Gesicht ab und hat es perfekt umgesetzt, erstklassigen Service mit Witz, Spaß und Professionalität herüber zu bringen. Am Ende der Reise hatte man das Gefühl eine kleine Schiffsfamilie zurück zu lassen. Wirklich unfassbar toll!

 

Fazit: Expeditionsreisen mit Hapag Lloyd

Auf dieser Reise ist mir bewusst geworden, welche Vorzüge ein Hapag Lloyd Schiff mit deutschsprachigen Vorträgen mit sich bringt. Die Themen sind so tiefgründig und detailliert, dass ich mir schwer vorstellen könnte diese im Detail in englischer Sprache aufnehmen zu können.

Ich kann an dieser Stelle nur noch einmal erwähnen wie einmalig diese Reise, sowie Region ist. Sollten Sie drüber nachdenken solch eine Reise zu unternehmen, warten Sie nicht zu lang damit. Der Klimawandel verändert diese Region leider rasend schnell.

Ebenfalls habe ich eine neue Art des Reisens für mich entdeckt. Der Expeditionskatalog von Hapag Lloyd liegt nun jeden Tag auf meinem Tisch und ich habe bereits viele tolle neue Ziele ins Auge gefasst (wie z.B. die Südsee oder der Amazonas). Sonst bin ich gern an Land mit einem Mietwagen unterwegs und erkunde Regionen selber. Wie man jedoch bei diesen Expeditionsreisen in diese entlegenen Regionen kommt, die man auf dem Landwege nicht erreichen kann, ist einmalig und lässt das Entdecker-Herz strahlen. Für alle diejenigen die bis heute immer sagen „eine Kreuzfahrt ist nichts für mich“, testen Sie eine Expeditionsreise. Sie werden es lieben!

Durch meine Begeisterung haben Sie sicherlich gelesen, dass ich hier noch unendlich weiter berichten könnte. Gerne stehe ich Ihnen daher jederzeit zu einem ausführlichen persönlichen Gespräch zur Verfügung und würde mich sehr freuen Ihnen meine Empfehlungen und vor allen Dingen Tipps weiter geben zu können.

Die Reise Ihres Lebens- diesem Titel von Hapag Lloyd Cruises stimme ich zu 100% zu!

 

Herzliche Grüße,

Ihre Lena Schulze-Freyberg

 

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