Workation auf dem Katamaran Teamspirit

Sylvie Konzack und Kai Böcking haben ausgetestet, ob man beim Segeltrip den Laptop zum Arbeiten herausholen kann – und ob dies auf einem Kreuzfahrtschiff mit tausenden Touristen noch besser geht. Herausgekommen sind zwei komplett verschiedene Work@Sea-Erfahrungen.

Teamspirit-Tour auf dem Katamaran

Ankommen in Barcelona, dem Heimathafen des Katamarans Teamspirit. Ankommen im charmanten Chaos. Noch wird gefühlt jedes Bauteil vor dem Start der Weltumsegelung angefasst, noch bin ich zum Putzen eingeteilt. Der Unternehmer Christoph will als Skipper rund acht Monate für die Go-for-Teamspirit-Tour unterwegs sein. Mit einer Vierer-Crew, die etwa alle vier Wochen wechselt, mit Menschen, die in Gemeinschaft einen „Ausstieg auf Zeit“ suchen – und mit Internet für die, die auch arbeiten wollen. Dies funktionert via Starlink in Ufernähe kostenfrei, auf See mit Gebühr.

Ich bin mit sechs anderen nur in der ersten Woche mit Ziel Alicante dabei. Danach segelt die Teamspirit auf die Kanaren, über den Atlantik, durch den Panamakanal in die Südsee. Der Start ist rasend - schräg über das Mittelmeer, die Segel gehisst, das Schiff permanent am nervösen Vibrieren. Wir wollen Strecke machen bis Valencia, über Nacht segeln, weil das Wetter umschlagen soll. Die Stimmung ist gut, wir fangen sogar einen Thunfisch. Doch bald wird mir und anderen unwohl, ich sitze über Stunden festgewurzelt an einem Außenplatz, Remote Work unmöglich. Zum Arbeiten an Bord komme ich aber in Valencia, wo wir zwei Tage anlegen und beim ruhigen Segeltörn entlang der Küste nach Alicante, der im Morgengrauen startet. Jeder hat inzwischen seine Position an Bord, wir segeln ins Glück aus Wind, Wellen, großer Freiheit. Neue Ideen gewinnen Raum. Work@Sea, wenn man nicht nur am Laptop sitzen will. 

Sylvie Konzack

Kai Böcking Workation-Kreuzfahrt MSC EXPLORA

Hauptsache keine Party-Kreuzfahrt

Kreuzfahrten waren für mich als Bleisure Traveller nie ein Thema. Schlechtes Wifi, teure Datenpakete und: Wer will ernsthaft auf einem dicken Dampfer mit tausenden Touristen arbeiten? Beim neuen Schiff des Kreuzfahrt-Giganten MSC soll alles anders sein, Arbeiten an Bord sogar ein Verkaufsargument.

Ich startete mein Work@Sea für vier Tage in Bodrum mit Ziel Athen. Erster Eindruck: Italienisches Yachtdesign trifft Sterne-Hotel. Dies mit sechs Restaurants, vier Außenpools und 461 Suiten, Residenzen und Penthäuser, teilweise auch mit Außen-Whirlpool – und kaum Trubel. Die anderen Gäste scheinen genauso wie ich darauf aus zu sein, hier eine gute Zeit zu haben, aber keine Party-Kreuzfahrt. Es wird nachts gefahren und tagsüber an Land gegangen. Ich bleibe zum Arbeiten an Bord, dazwischen genieße ich den Pool mit Platz und Ruhe, es gibt keine Buffets – alles wird persönlich an den Tisch oder auf seine Terrasse gebracht.

So wandle ich den ganzen Tag mit meinem Laptop unter dem Arm auf dem Schiff umher. Nehme hier einen Kaffee, da einen Aperitivo – und das Wifi lässt mich nie im Stich. Das Team zeigt mir ein Video von der Atlantik-Überfahrt, in der man in bester Qualität zusammen den Super Bowl schaute. Spannend, was technisch schon auf dem Meer in Sachen Remote Work geht. Wer das Meer liebt und das passende Kleingeld investieren will, kann hier außergewöhnliche Workation-Erfahrungen machen.

Kai Böcking

Die kompletten Geschichten finden Sie unter: https://bleisuretraveller.com/worksea/

Bleisure Traveller

Sylvie Konzack und Kai Böcking sind Herausgeber des Bleisure Traveller. Gemeinsam stellen sie online und im Printmagazin spannende Metropolen und Destinationen vor, um die Geschäftsreise um ein paar Tage privat zu verlängern oder um über Wochen und Monate remote zu arbeiten und Auszeiten zu planen. Zudem informieren sie über relevante Business-Travel-Themen im Rahmen von New Work.

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