Carsten Sauß Leiter Geschäftsreisen LCC Business Travel Reisebüro Hagemann Aachen

Mit sinkenden Infektionszahlen und zunehmenden Reiseerleichterungen sowie Impfungen wächst das Mobilitätsbedürfnis der Unternehmen. Umfragen zeigen: Drei Viertel der Firmen stehen in den Startlöchern, ein Viertel schickt ihre Mitarbeiter bereits wieder auf Geschäftsreisen. Den positiven Trend bestätigt Carsten Sauß vom Lufthansa City Center Business Travel Reisebüro Hagemann in Aachen. Er leitet dort die Geschäftsreiseabteilung. Wir haben bei ihm nachgefragt, wie sich die Entspannung der Lage in den Geschäftsreisebüros bemerkbar macht.

Drei Fragen an Carsten Sauß:

Nehmen die Geschäftsreisebuchungen wieder zu?

Wir sehen aktuell eine spürbare Erholung als Folge der Reiseerleichterungen für Geschäftsreisen im EU- und Schengenraum, nach Russland und nach Nordamerika. Insbesondere Reisende aus der Industrie und dem produzierenden Gewerbe sind wieder stärker unterwegs, allen voran Maschinenbauer, Monteure und Servicetechniker. Hier lockern nicht nur die Unternehmen ihre Bestimmungen, auch die Bereitschaft der Mitarbeiter zu reisen, nimmt wieder zu. Andere Branchen und Bereiche wie Unternehmensberatungen und der Vertrieb sind da noch zurückhaltender und setzen nach wie vor auf virtuelle Meetings statt auf persönliche Treffen. Gleiches gilt für größere Unternehmen oder den öffentlichen Dienst. Hier sehen wir die Entwicklung, dass eher kleine und mittlere Unternehmen die ersten sind, die wieder auf Reisen gehen.

Innerdeutsch verzeichnen wir seit April eine zunehmende Nachfrage bei Hotelbuchungen. Zum Tagungs- und Eventgeschäft erreichen uns ebenfalls wieder mehr Anfragen, wenngleich sich diese noch nicht immer in Buchungen widerspiegeln. Aber es ist für uns ein klares Zeichen, dass die Unternehmen wieder anfangen, über Präsenzveranstaltungen nachzudenken.

Worauf legen die Unternehmen bei der jetzigen Geschäftsreiseplanung besonderen Wert?

Größtmögliche Flexibilität ist einer der wichtigsten Faktoren bei der Reisebuchung. Unsere Firmenkunden buchen sehr kurzfristig bzw. nur wenige Tage im Voraus. Bei Buchungen mit längeren Vorlaufzeiten legen sie großen Wert auf kurzfristige Umbuchungs- und Stornierungsoptionen, möglichst bis zum Tag der Anreise.

Im Gegenzug steigt die Preisbereitschaft, der niedrigste Preis ist nicht mehr ausschlaggebend, sondern die höchste Flexibilität. Das zeigt sich in der zunehmenden Nutzung von Flex-Tarifen und in mehr Business-Class-Buchungen, auch auf der Kurz- und Mittelstrecke. Zudem werden mehr Direktverbindungen als vor der Pandemie gebucht.

Welchen Stellenwert haben Beratung und Sicherheit für Ihre Kunden?

Umfang und Intensität der Beratung sind stark gestiegen, der Informationsbedarf ist sehr hoch. Vor allem bei den Einreiseregeln sind wir oft erster Ansprechpartner für unsere Kunden. Hier arbeiten wir mit spezialisierten Partnern aus den Bereichen Risikomanagement und mit Visadienstleistern zusammen. Über Services wie den A3M Destination Manager können wir bereits in der Angebotsphase die Reisebestimmungen für den Zielort tagesaktuell integrieren – eine große Hilfe für unsere Business-Kunden.

Auch das Sicherheitsbedürfnis ist aktuell natürlich besonders hoch und findet bei der Reiseplanung Berücksichtigung. Entsprechende Hygienekonzepte der Anbieter werden mittlerweile als selbstverständlich erachtet. Wir denken, dass Themen wie Reisesicherheit und Fürsorgepflicht auch nach der Pandemie im Fokus bleiben und sich dann verstärkt in den Richtlinien der Unternehmen wiederfinden.

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