Neben sprachlichen Fähigkeiten spielen auch die nonverbale Kommunikation und bestimmte Verhaltensregeln eine wichtige Rolle im Umgang mit Geschäftspartnern, gerade wenn man sich auf internationalem Parkett bewegt. Welche kulturellen Unterschiede es bei Gesten, Begrüßung, Umgang mit Zeit und Gepflogenheiten bei Meetings gibt, hat die Online-Sprachlernplattform Preply ermittelt:
In den USA und Kanada wird ein fester Händedruck mit direktem Augenkontakt erwartet, während in Südafrika alle Anwesenden einzeln begrüßt werden sollten.
In Belgien ist es üblich, dass sich Geschäftsleute nach dem Aufbau einer Beziehung mit drei Luftküssen begrüßen. In Ghana hingegen erfolgt die Begrüßung in einer spezifischen Reihenfolge, die von rechts mit der rechten Hand beginnt.
Auf der anderen Seite der Welt, in Asien, spielen Hierarchien eine größere Rolle. Auf den Philippinen werden Ranghöchste oder Älteste zuerst begrüßt. In Hongkong sollte man dem ranghöchsten Mitglied bei Meetings oder Geschäftsessen den Platz am Kopf des Tisches anbieten.
In den USA gilt das Motto „Zeit ist Geld”. Pünktlichkeit ist notwendig und Meetings werden nach einem festen Zeitplan abgehalten. Auch in Australien und Irland legt man Wert auf Pünktlichkeit und Verspätungen werden negativ bewertet.
Andererseits nehmen es andere Regionen gelassener. Italiener kommen oft zu Besprechungen zu spät und in Spanien werden Lieferfristen als flexible Vorschläge betrachtet.
In einigen Kulturen wird mehr Wert auf den zwischenmenschlichen Umgang gelegt als auf strenge Zeitpläne. Zum Beispiel gilt es in Saudi-Arabien als unhöflich, während einer Besprechung auf die Uhr zu schauen, auch wenn man andere Verpflichtungen hat.
Neben den Unterschieden zu Begrüßungsritualen und Pünktlichkeit haben verschiedene Kulturen auch ganz eigene Vorstellungen davon, wann und wo Geschäftstreffen stattfinden sollten.
In Mexiko zum Beispiel werden Meetings oft beim Mittagessen abgeschlossen, während man in Finnland eine Sauna bevorzugt, um Offenheit und Kreativität zu fördern.
In der Tschechischen Republik und in Ägypten bleibt der Freitag am besten frei, da viele Menschen oft einen Wochenendausflug machen oder sich den Tag freinehmen. Das heißt, man soll keine Besprechungen freitags planen.
Die Arbeit endet auch nicht immer mit dem letzten Händedruck. In Südkorea gehen Geschäftsessen oft mit lebhaften Karaoke-Sitzungen („noraebang“) Hand in Hand, was zusätzlich dabei hilft, die Beziehung zu fördern.
In Brasilien und Argentinien sollte man eine unmittelbare Nähe und häufige Berührungen zwischen Personen erwarten, was ihr warmes und ausdrucksstarkes Verhalten widerspiegelt. In anderen Regionen könnte dies jedoch als zu vertraut empfunden werden.
Es ist wichtig, auch bei scheinbar universellen Gesten vorsichtig zu sein. In Venezuela hat das „OK“-Symbol eine negative Bedeutung, während im Iran eine „Daumen-hoch-Geste“ als Beleidigung gilt. Auch in Vietnam gilt das Kreuzen der Finger als unangebracht und sollte daher vermieden werden.
Selbst scheinbar harmlose Handlungen wie das Berühren der Nase kann im Vereinigten Königreich auf Geheimhaltung hindeuten und Verwirrung stiften. In Singapur sollte man nicht mit dem Fuß klopfen oder mit den Beinen wackeln, denn das zeigt, dass man entweder nicht aufpasst oder dass man eine schwache Willenskraft hat.
In einigen Ländern hat auch die Hand, die man für eine bestimmte Geste benutzt, Einfluss auf den Gesamteindruck. In Taiwan sollte man Visitenkarten mit beiden Händen entgegennehmen und nicht sofort einstecken, sondern zuerst genau betrachten. Vom Essen bis zum Händeschütteln ist es in den Vereinigten Arabischen Emiraten immer ratsam, die rechte Hand zu benutzen, um Beleidigungen zu vermeiden.
Quelle: https://preply.com/de/blog/business-sitten-rund-um-die-welt/